Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft steht am Kreuzungspunkt vielfältiger Interessen: Akteure wie Wohnungsunternehmen, Kommunen, Mieter, private Eigentümer, Anleger, Gewerbe, Planungsbüros und Bauausführende müssen in Einklang gebracht werden.
Hinzu kommt der anstehende Strukturwandel ausgelöst unter anderem durch den sozio-demographischer Wandel, Digitalisierung sowie Sanierungs- und Investitionsbedarfe. Gewachsene Strukturen und Quartiere wandeln sich. Und da „Wohnen“ alle angeht, stehen die Entwicklungen auch immer im „Rampenlicht“ der Öffentlichkeit. Politik und Medien greifen die Themen dankbar auf.
Handelnde, die in der Lage sind, die unterschiedlichen Standpunkte zusammenzuführen, haben entscheidende Vorteile: Sie erhöhen die Zufriedenheit der jeweiligen Beteiligten, können schneller agieren, vereinfachen das Zusammenspiel und reduzieren so Kosten und Aufwand.
Da gute, kooperative Entscheidungen meist nicht „par ordre du mufti“ angeordneten werden können, rücken Kommunikation-, Vermittlungs- und Konfliktkompetenzen in den Mittelpunkt. Sie sind ein wichtiger Schlüssel, mit dem auch schweregängige Türen geöffnet werden können.
Die Ausbildung bereitet die Teilnehmenden weit mehr als „nur“ auf die Tätigkeit als Mediatorin oder Mediator vor. Die erlernten „mediativen“ Fertigkeiten können im beruflichen Alltag vielfältig eingesetzt werden. Gerade auch jenseits der klassischen „neutralen, allparteilichen“ Rolle. Sie geben Sicherheit, auch in anspruchsvolle Situationen „einen kühlen Kopf“ zu behalten und diese kooperativ aufzulösen.
Dieses Potential bestätigt auch eine aktuelle Studie: Die Forschungsergebnisse machen deutlich, wie groß das Potential von Mediation für eine Veränderung von persönlicher, organisationaler und politischer Streitkultur ist. Mehr als 90 % der Absolventen bescheinigen den Studieninhalten Relevanz für ihren Arbeitsalltag; über die Hälfte empfindet sie sogar als sehr relevant. Sie berichten vor allem von einer besseren Qualifikation für die Ausübung ihrer beruflichen Rolle (Ulla Gläßer/Kirsten Schroeter/Lin Adrian: Was wird durch Mediationsausbildungen bewirkt? Zeitschrift für Konfliktmanagement ZKM 2020, 44 (Heft 02).
Es braucht keinen eskalierten Konflikt, um mediativ zu arbeiten. Die Fähigkeiten, strukturiert Anliegen, Ziele, Bedürfnisse und Interessen zu erkennen und herauszuarbeiten fördert eine neue Qualität der Arbeit. Sie hilft, zu verstehen, worum es den Beteiligten wirklich geht und stellt die Zusammenarbeit so auf ein gutes, solides Fundament. Und leistet so auch einen Beitrag zur Konfliktprävention, beispielsweise: